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It´s time for an adventure – tri2gether goes Alpenüberquerung

Mal was wagen…etwas Neues erleben und tolle Erfahrungen sammeln, neben dem ganzen Triathlontraining wollten wir mal was ganz anderes machen. Nur wir Zwei, ganz alleine die Alpen überqueren – unser persönliches Abenteuer!

Eigentlich leben wir in einer wunderschönen Gegend, die Mosel, rund herum die Weinberge, das lieben wir. Aber was wir auch sehr lieben sind die Berge, vor allem die Alpen. Die zwei Jahre, in denen wir in Mitten der Berge gewohnt haben, haben wir in vollen Zügen genossen. Nun sind wir bereits seit einiger Zeit nicht mehr dort und die Sehnsucht wurde doch sehr groß. So kam die Idee der Alpenüberquerung 😉

Das ist doch mal ein klasse Geburtstagsgeschenk dachte sich Nine, mal was anderes neben dem ganzen Schwimmen, Radfahren und Laufen, hoffentlich wird Flo sich genauso freuen 😀 ….er tat es!!!!!

Eine Frage, die noch offen blieb “Wann genau sollen wir das machen?” Neben den schon längst geplanten Wettkämpfen und Trainingseinheiten wollten wir es eigentlich unbedingt noch dieses Jahr machen. Sowieso gibt es nur ein gewisses Zeitfenster, in diesem man die geplante Tour gehen kann. Hinzu kommt, dass man Einiges organisieren muss, da man an einem gaaaanz anderen Punkt herauskommt als man losgegangen ist ;). Mehr als praktisch, dass Flo´s Eltern im Juli einen Urlaub in Meran geplant hatten und genau das unser Zielort sein sollte! Somit stand der Zeitraum fest und mit den Wettkämpfen passte es eigentlich auch ganz gut!

Es ging an die Planung….was von Anfang an feststand, wir starten in Oberstdorf und beenden unserer Tour in Vernagt! Deutschland – Österreich – Italien! Mussten also nur noch die Routen und Unterkünfte festgelegt werden. Anfangs wollten wir fast ausschließlich auf Berghütten übernachten, hatten jedoch etwas Pech, da viele davon schon restlos ausgebucht waren, somit wurden es nur 2 Hütten auf dem Berg und 3 Übernachtungen in kleinen Pensionen im Tal. Dies stellte sich aber später als eine super Alternative heraus 😀

Anfang Juli war es endlich soweit, voller Vorfreude machten sich die zwei Triathleten in Wanderausrüstung und 10 kg Gepäck, auf den Weg zum Bahnhof in Richtung Alpen!

Nach achtstündiger Zugfahrt, kleiner Stärkung in Oberstdorf und einer Taxifahrt später kamen wir an unserem Ausgangspunkt Spielmannsau an! Ein wunderschönes Fleckchen Erde am Fuße der Bergwelt 🙂 Hier verbrachten wir unsere erste Nacht, bevor es am nächsten Morgen endlich richtig losging!


Da wir nicht unter die Reiseblogger gehen möchten und unsere Leser doch eher triathlonbegeisterer Natur sind werden wir die Etappen nicht so ausführlich beschreiben und die Bilder für sich sprechen lassen 😉 wir hoffen, dass das auch in eurem Interesse ist :D. Wer dennoch Interesse an weiteren Informationen hat, kann uns jederzeit schreiben

Tag 1: Spielmannsau – Holzgau

Nach einer ruhigen Nacht machten wir uns ganz aufgeregt recht früh auf unseren Weg nach Holzgau einem Mini-Örtchen in Tirol mit 430 Einwohnern. Die Tour führt durch herrliche Natur, Wiesen, Felsen, Wasserfälle, vorbei an glücklichen Kühen 😛 und kleinen Schneefeldern hinauf zur Kemptner Hütte. Dort machten wir bereits unsere erste Bekanntschaft mit der lieben Carina. Mit ihr gemeinsam ging es über die Landesgrenze und dem steinigen aber schönen Abstieg zunächst zur längsten Hängebrücke Europas und im Anschluss hinunter nach Holzgau zu unserer zweiten Unterkunft dem Holzgauer Hof. Der erste Tag war bereits der absolute Hammer!

Für unser Statistiknerds: Distanz: 16,4 km / Zeit: 04:48 Std. / Anstieg: 1070 Hhm / Abstieg: 955 Hhm

Tag 2: Holzgau – Württemberger Haus

Ausgeruht mit einem mega Frühstück im Magen machten wir uns gemeinsam mit Carina auf den Weg durchs Lechtal, hinauf zum Württemberger Haus, unserer ersten Hüttenübernachtung. Nach ca. 2,5 Std. verabschiedeten wir uns von Carina, deren Ziel die Memminger Hütte war. Nun ging der Anstieg erst richtig los 😀 die Natur wechselte langsam von grünen Wiesen zu grauen Felsbrocken. Eine kleine Klettereinheit über das Leiterjöchl und einem steinigen Abstieg später war die kilometermäßig längste Route beendet. Wir genossen den restlichen Tag an einem für uns unvergesslich wunderschönen Ort.

Distanz: 23 km / Zeit: 06:21 Std. / Anstieg: 1521 Hhm / Abstieg: 450 Hhm

Tag 3: Württemberger Haus – Zams

Hüttenübernachtungen sind interessant aber nicht sehr erholsam, das nehmen wir nach unserer ersten Nacht auf 2200 m Höhe mit! Gut, denkt man sich, heute steht ja “nur” ein ca. 3 stündiger Abstieg an! hahahahahaha Die 3. Etappe war trotz ihrer recht kurzen Dauer, das anstrengendste der ganzen Tour! Die ersten 2 Stunden Abstieg führen durch herrliche Landschaft entlang an Wasserfällen und durch einen Lärchenwald. Die letzte Stunde führt durch das sogenannte Zammer Loch über einen geschotterten, nicht enden wollenden Abstieg! Es war wirklich hart, und die richtigen Wanderschuhe zahlen sich genau hier am meisten aus :D! Also bitte, wenn ihr sowas auch mal machen wollt, kauft euch GUTE Wanderschuhe und lauft sie GUT ein! Zum Glück haben wir unsere Unterkunft das Haus Gigele direkt gefunden und wurden von den Hauseigentümern herzlich empfangen. Zurück in der Realität, Autos, Lärm viiiiiele Menschen!

Distanz: 11,1 km / Zeit: 03:29 Std. / Anstieg: 62 Hhm / Abstieg: 1453 Hhm

Tag 4: Zams – Gletscher Stube

Zum ersten Mal nehmen wir die Gondel hinauf auf den Krahberg. Es wartet ein langer Tag auf uns und der Anstieg wäre landschaftlich eher unspektakulär. Also rein in die erste Gondel um 08:00 Uhr mit 40 anderen wanderlustigen Menschen 😉 Oben wählen wir natürlich den anspruchsvolleren (wie wir es übrigens immer getan haben) Weg entlang auf dem aussichtsreichen Weg mit Blick auf die Ötztaler Alpen, das Kaunertal und unserem heutigen Ziel dem Pitztal! Über zwei weitere Gipfelspitzen geht es hinunter nach Wenns. Dort warten wir auf den Bus, der uns durch das Pitztal zum Fuße des Gletschers bringt. Unten im Tal gönnen wir uns in unserer Pizzeria in Mandarfen (an alle Saarbrücker Sportstudies – ihr wisst genau wo wir waren) noch eine richtig geile Pizza und starten gut gestärkt in unseren mickrigen 30 minütigen Aufstieg zur Gletscher Stube, auf diesem uns der erste und einzige Regenschauer erwischte :P!

Distanz: 13 km / Zeit: 04:05 Std. / Anstieg: 600 Hhm / Abstieg: 1586 Hhm

Tag 5: Gletscher Stube – Vent

Die 2. Nacht auf der Hütte war schon besser als die Erste. Wir waren nur 8 Leute und hatten alle die gleiche Absicht – früh schlafen gehen 😀 20:30 Uhr macht man da schonmal die Äuglein zu auf so einer Hütte 😀 das aller Beste aber: kein WLAN, kein WhatsApp, kein Facebook, kein Instagram, stattdessen: nette Gespräche mit anderen Wanderern und Zeit für uns! Schon um 07:00 Uhr machten wir uns auf den wirklich strammen Aufstieg zur Braunschweiger Hütte. 01:50 Std. 3 km und 800 Hhm! Das Wetter wurde zunehmend schlechter und als wir oben ankamen hatte man fast Angst beim Anblick der beiden Gletscher. Trotzdem war es unbeschreiblich und kaum in Worte zu fassen! Die nächste Kraxelei und der wohl schwerste Abstieg über Felsmassiv und Gletscherreste wartete am Pitztaler Jöchl (2996 m) auf uns. Heraus kommt man an der Gletscherstation Rettenbachferner. Schrecklicher Anblick im Sommer, da fragt man sich schon, was man der Natur eigentlich antut :/. Eine kurze Busfahrt durch den Rosi-Mittermeier-Tunnel rüber zum Tiefenbachferner. Von dort aus ging es über einen wunderschönen Panoramaweg hinunter nach Vent zum Haus Elisabeth.

Distanz: 18 km / Zeit: 06:52 Std. / Anstieg: 1361 Hhm / Abstieg: 1383 Hhm

Tag 6: Vent – Vernagt

Und so schnell ist man schon am letzten Tag dieses unvergesslichen Abenteuers angekommen. Trotz Fußschmerzen war es irgendwie richtig traurig. Bei traumhaften Sonnenschein machten wir uns durch den kleinen Skiort auf in Richtung Martin-Busch-Hütte! Ein ca. zweistündiger, sehr schöner Anstieg mit Blick auf den Similiaun Gletscher, unser Zwischenziel. Gleichzeitig werden wir auch den höchsten Punkt unserer Tour erreichen. Ab der Hütte wird die Landschaft wieder karg und steinig, trotzdem traumhaft! Auch wir merken in diesen Höhen, dass die Luft dünner wird 😀 ganz schön anstrengend verlief der Weg vorbei an der legendären Ötzi-Fundstelle rauf zur Similiaun-Hütte! Geschafft – der letzte Anstieg war gemeistert, darauf erstmal ein Stück Kuchen 😛 Mit gemischten Gefühlen ging es auf den letzten Abstieg! Die letzten 2 Stunden Ruhe, die Berge, kein Handy 😀 und Vorfreude auf den Moment des Ankommens, am wunderschönen Vernagter Stausee.

Distanz: 18,6 km / Zeit: 05:24 Std. / Anstieg: 1200 Hhm / Abstieg: 1273 Hhm

Wir haben das Abenteuer Alpenüberquerung erfolgreich gemeistert. Es waren unbeschreiblich schöne 6 Tage, in denen wir mit unglaublich tollen Ausblicken, Eindrücken und gemeinsamen Momenten beschenkt wurden. Das war sicherlich nicht unser letztes Abenteuer in den Bergen, denn beim Schreiben dieses Berichtes wünschten wir uns direkt wieder dort zu sein.

Zusammengefasst:

Ca .5 Blasen (an Nines Füßen), 2 durchgeschwitzte Rucksäcke, 2 Paar Wanderschuhe die uns 100 km weit über die Berge gebracht haben, Beinmuskulatur um 5600 Hhm stärker, ein bis jetzt immer noch leicht tauber dicker Fußzeh = ein Erlebnis für die Ewigkeit – im wahrsten Sinne des Wortes ❤

Ende der Tour am Vernagter Stausee

Ende der Tour am Vernagter Stausee


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