top of page

hart, härter…Wiesbaden!

Sonntag – Racingday in Wiesbaden. Ein Haufen Berge warten auf mich und diesmal bin ich ganz alleine, denn Flo startet hier nicht. Die Schwimmstrecke macht mir schon beim Anblick etwas Bammel, zick – zack, kreuz und quer durch den Raunheimer Waldsee. Ich hasse so verwirrende Schwimmstrecken 😀

8:10 Uhr…es geht los. Die Masse läuft in einer langen Schlange ins Wasser. „Rolling-Start“ nennt sich das anscheinend, für mich ist es eigentlich ein fast normaler Massenstart. Verstehe gar nicht warum alle immer, wie von der Tarantel gestochen, ins kühle Nass stürmen. Ich zumindest habe, zwar nur äußerlich, die Ruhe weg und trotte hinein. Der erste Teil der Strecke geht ganz angenehm geradeaus, doch dann geht es rechts links, rechts, Landgang…- ich sehe nichts mehr. Hauptsache an diesen doofen Strand zurück, ist das Einzige an das ich denken kann. Zum Glück warten die netten Helfer am Ausstieg auf mich, denn alleine wäre ich sicher nicht aus dieser Grube gekommen. Zum Rad wird getorkelt, die Vorfreude auf den wunderschönen bergigen Taunus hält sich jedoch in Grenzen, denn das Schwimmen hat schon viel Energie aus mir herausgezogen. Egal….los geht’s, denn immerhin warten meine liebsten Begleiter und Unterstützer bereits das erste Mal bei Kilometer 10 auf mich. Lächelnd radle ich vorbei und lasse mir nur ein wenig die Anstrengung anmerken. Am Ende des Tages erfahre ich jedoch, dass ich schon dort ziemlich kacke aussah :D. Die ersten Anstiege lassen nicht lange auf sich warten und ab geht die Berg- und Talfahrt. Im wahrsten Sinne des Wortes! Mein Gemütszustand hat eben so oft geswitcht, wie der Untergrund unter meinen Reifen. Naja gefühlt ging es auf den 90km nur, damit meine ich nur bergauf. Aus der Heimat Salzburg bin ich harte und lange Anstiege eigentlich gewohnt, aber die 1500hm haben mir eine schöne Backpfeife verpasst. Ohne die so wunderbar jubelnden Zuseher, am Rande der Strecke, wäre ich abgestiegen und hätte geschoben. Aber ich kann mich so schön motivieren lassen, wenn mich auch unbekannte Menschen anfeuern. Das tut so gut, und man kann neue Energie schöpfen. #gallery-46-13 { margin: auto; } #gallery-46-13 .gallery-item { float: left; margin-top: 10px; text-align: center; width: 33%; } #gallery-46-13 img { border: 2px solid #cfcfcf; } #gallery-46-13 .gallery-caption { margin-left: 0; } /* see gallery_shortcode() in wp-includes/media.php */

Die letzten 8 km auf dem Rad sind ein wahrer Genuss, denn es geht nur bergab in die schöne Stadt Wiesbaden. Der lang ersehnte Wechsel in meine geliebten Laufschuhe verläuft super schnell und schon nach wenigen Metern entdecke ich ein bekanntes Gesicht, dass mir zujubelt „Auf geht’s mein Mädchen, das schaffst du“ sind die Worte, die so gut in meinen Ohren klingen. Kilometer 1, 2, 3 verfliegen aber dann, dann….puuuh! Ja da war er, der Mann mit dem Hammer. Was ich schon seit einiger Zeit, eigentlich auf dem Rad erwartet habe, tritt nun auf der Laufstrecke ein. Man denkt es geht nichts mehr, man will einfach stehen bleiben, sich hinlegen und nichts mehr tun, keinen Meter mehr gehen. Aber dann sehe ich sie wieder, meine Familie, Freunde und Flo. Ein in Gedanken verpasster Arschtritt befördert mich wieder in den Wettkampf und ich denke von jetzt an nur noch von Verpflegungsstelle zur Verpflegungsstelle. Wasser, Cola, ab und an ein Gel und Schwämme – ganz wichtige Dinger, diese mit kaltem Wasser vollgefüllten Rechtecke. 2 Stück über den Kopf gedrückt und man fühlt sich für 5 Sekunden wieder frisch. Irgendwie vergehen die Runden (4 Stück á 5km) doch schneller als gedacht. Unterwegs lerne ich eine mitleidende Schweizerin, der es ungefähr genauso scheiße geht wie mir, kennen. An einer der „Snackbars“ auf Runde 3 beschließen wir uns spontan dazu, dass wir es gemeinsam ins Ziel schaffen. Gegenseitig motivieren wir uns, mal sie mich, mal ich sie. Mir hat es unglaublich viel Kraft gegeben und die letzten Kilometer waren nur halb so schlimm wie die 15 davor. Meine Jubeltruppe im Kurpark gibt auf der letzten Runde nochmal alles, um mich ins Ziel zu peitschen.

Ich weiß nicht, wie oft mir in diesem Rennen der Gedanke ans Aufgeben kam und wie oft ich mir gedacht habe, wieso ich mir das antue. Aber dann, dann kommt der Moment, da sieht man den netten Herren, der einen auf die Zielgerade abbiegen lässt, was er die 4 Male davor wie ein Türsteher verwehrt hat und all das Leiden verwandelt sich in pure Freude. Klitschnass, natürlich nicht vom Schweiß, sondern von meinen besten Freunden den Schwämmen ;), stürme ich der Finishline entgegen. Abklatschen mit Mami & Co und das ist das Ding! 06:06:05 Std also 37 min langsamer als in Luxembourg aber überglücklich und stolz wie ein Bär, mit Tränen in den Augen lasse ich mir die wunderschöne Medaille umhängen und stürzte mich aufs Kuchenbüfett.

0 Kommentare
bottom of page